Wie können digitale Innovationen sexuelles Wohlbefinden inklusiv fördern
Projektideen
Im Innovation Camp Hightech & Herz erarbeiten Teilnehmer*innen in der Ideenwerkstatt am 12.10.2022 auf Basis der gesammelten Spekulationen im Futures Canvas Ideen für Innovationen im Bereich menschzentrierter Technologieentwicklung - elektrisierende Ideen für den Menschen. Diese sind zu verstehen als kollektive Experimente mit dem Ziel der Schaffung eines zukünftigen Impacts, sog. „Risky Projekts“. Sie können die Form von Entwürfen für Projektideen oder erste Ansätze von Produkten, Services oder Geschäftsmodellen annehmen. Eine Auswahl dieser Experimente bekommt die Chance auf eine Förderung im nachfolgenden Creative Lab.
LODelle Creative Lab
2004 for someone to create the first MRI of the clitoris? Half the world population has one, but science has more or less ignored its existence. To this day, there exists a huge data gap between the genders in most fields of research. As more and more women enter research positions, the aspiration to close the research data gap between genders has massively increased in a matter of years.
The femtech industry is taking the world by storm, gathering data to close this gap. However, if I google today how my hormonal cycle is related to the lunar cycle, I will end up finding nothing. Here we want to step in, by collecting data from femtech corporations, patient organizations and hobby web-scrapers, structure them to be web3-proof and make them publicly available. This is important to future generation researchers, students and curious minds. LODelle will enable companies to provide better products and services to empower women worldwide!
SaferPass Creative Lab
spaces. Based on previously learned content and a subsequent test, a passport in QR code form is generated, which ensures that the user has dealt with topics such as consent, diversity, respect, etc. and is now ready to live these ethical aspects in dealing with other people. At the entrance of said event, the individual code is checked and thus a safe(er) space is created for everyone. The test content can be thought in general, as well as party specific, for example for fetish parties, where party guests are made aware of the special dress code (and how to deal with other people in that dress).
Need and target group
We focus on people who more or less regularly go out into the nightlife, for example to act out sexual needs, but at the same time want to feel safe. We have started to conduct user interviews in the last weeks and noticed how different the needs of potential users are. For a female PoC, the club experience is very different than for a white male user who may have never felt unsafe in a club scenario. So it's important to make the pass attractive to everyone nonetheless, because that's the only way to create a safe(r) space. With our SaferPass, people can pursue their sexual needs in the club without having to constantly fear discrimination or assault. Our target group wants to feel safe without losing the chance to let off steam. Consent and respect play a big role at sex parties - for example, erotic clothing is by no means an invitation for every:n other:n. On the one hand our target group benefits from a collective better behavior within a club, and on the other hand own knowledge gaps can be filled and previous mistakes in own behavior (e.g. wording) can be avoided.
Value proposition
Our users enjoy a protected space to let off steam without having to fear that other guests are not aware of the topics and rules of the respective party series (which were previously communicated in the SaferPass content). You will thus meet like-minded and open-minded people who treat each other respectfully and can unfold as their deepest inner selves desire. Nobody has to hide, one's own needs can be lived out as long as they do not affect another person. Apart from the protected(er) framework we want to create in clubs with SaferPass, the content also serves to enrich one's own knowledge and to close gaps. Fear of contact with different topics (fetishes, pronouns, etc.) can be minimized.
Neue Idee einreichen
Bitte beschreibt eure Idee für ein Risky Project in Form eines zusammhängenden Textes von mit 500 – 2500 Zeichen. Die eingereichten Ideen werden auf der Webseite publiziert und können öffentlich gesehen und bewertet werden
Bitte unterteilt die Beschreibung eurer Idee in drei Absätze: 1. Kurzbeschreibung, 2. Bedarf und Zielgruppe, 3. Lösungsidee. Bitte entwerft und speichert euren Text vor der Einreichung an einem anderen Ort digital.
Mit der Einreichung einer Idee stimme ich der Datenschutzerklärung von Futures Canvas und Teilnahmebedingungen zu.
Auf Basis der eingereichten Spekulationen und ihrer Bewertungen wurden von einer KI-Software folgende Szenarien generiert.
Positive Erwartungen
Stell dir eine zukünftige Welt vor, in der digitale Innovationen im Bereich der Sexualität zu einer offeneren und akzeptierenden Gesellschaft geführt haben. Heteronormative Stereotypen wurden aufgeweicht und Menschen jeden Alters haben Zugang zu umfassendem Wissen über Hormone, den weiblichen und nicht-binären Körper und die sexuelle Identität. Sexualerziehung ist nicht mehr stigmatisiert und wird in den Schulen auf progressive und intersektionale Weise unterrichtet, mit einem Schwerpunkt auf queerer Sexualität und Identitäten. Wearable-Technologien ermöglichen Sex aus der Ferne und ein offenerer Umgang mit sexueller Wellness führt zu mehr Zufriedenheit und individuellen Vernetzungsmöglichkeiten. Gleichzeitig haben digitale Technologien die Sexualerziehung zugänglicher und demokratischer gemacht und konservative politische Grenzen überwunden. Der menschliche Körper wird in seiner Vielfalt zelebriert und Menschen mit Behinderungen können ihre sexuellen Vorlieben in vollem Umfang erkunden und ausdrücken. Alles in allem ist diese zukünftige Welt eine Welt der größeren Akzeptanz, Toleranz und des Verständnisses von Sexualität.
Erwartete Herausforderungen
Gleichzeitig sehen wir auch Herausforderungen. Es könnte es sein, dass in die Sorge um sexuelle Vielfalt zu einer Quelle für Konflikte und Missbrauch geworden ist. "Besorgte Bürger" nutzen Angebote im Bereich der sexuellen Vielfalt als Zielscheibe für Online-Angriffe und Belästigungen. Gleichzeitig wird die Anhäufung von Daten durch private und staatliche Akteure dazu genutzt, Menschen zu manipulieren und auszubeuten, indem sie als Konsumobjekte und nicht als individuelle Menschen behandelt werden. In dieser zukünftigen Welt wird die Feier und Akzeptanz der sexuellen Vielfalt von Feindseligkeit und Ausbeutung überschattet. Der Mangel an Privatsphäre und Kontrolle über persönliche Informationen hat zu einer Gesellschaft geführt, in der die Menschen anfällig für Manipulation und Missbrauch sind. Es ist eine Welt, in der das Grundrecht auf Privatsphäre und Würde von denen bedroht wird, die sie ausnutzen und spalten wollen.
Entfernte Gefahren
Zu den dunkleren Spekulationen über zukünftige Möglichkeiten gehört eine Welt, in der die Hyperdigitalisierung der Sexualität zu einer Entfremdung von sich selbst und dem eigenen Körper führt. Der Datenschutz wird bei sensiblen, sexuellen Daten besonders schwierig, wenn Konservative und Rechtsradikale an Macht gewinnen und uns unserer sexuellen Freiheit berauben. Die Digitalisierung der Sexualität bedeutet weniger menschliche Nähe und viele fürchten, dass sie durch diese Neuerungen sexuell vereinsamen werden. Unsere Sexualität wird für den Konsum überwacht und kontrolliert, mit Gefahren für diejenigen, die von der Norm abweichen. Die schamhafte Verleugnung des Themas wird noch lange anhalten, während die Menschen darum kämpfen, in einer Welt, die Technologie über menschliche Beziehungen stellt, Intimität und Verbindung zu finden.
Hoffnungsvolle Träume
Trotzdem träumen wir davon, dass hoffnungsvolle Träume wahr werden. Träume von einer Welt, in der das Wissen über den weiblichen und nicht-binären Körper sowie die sexuelle Identität frei zugänglich ist und Menschen jeden Alters in ihrer Entwicklung unterstützt. Cis-Heteronormativität gibt es nicht mehr und Sexualität ist nicht mit Scham oder Stigma behaftet. Sexuelle Aufklärung ist für alle zugänglich und digitale Plattformen helfen dabei, traditionelle Schönheitsideale aufzubrechen und Vielfalt zu fördern. Die Menschen haben die volle Kontrolle über ihre Daten und können entscheiden, wie sie verwendet werden. Die VR- und AR-Technologie ist das Tor zur Sexualität der Zukunft geworden, auch wenn der Zugang dazu nicht für alle gleich ist. Die Menschen leben in unterstützenden Gemeinschaften, die sie durch individuelle und kollektive Teilhabe befähigen, und Diskriminierung aufgrund von Geschlecht oder Sexualität gehört der Vergangenheit an. Dies ist eine Welt, in der die Menschen ihre Sexualität frei erkunden und ausdrücken können, ohne Angst zu haben oder verurteilt zu werden.
Diese Challenge wird im Zusammenhang mit dem Innovation Camp Hightech & Herz veranstaltet. Die Ergebnisse werden von den Teilnehmer*innen des Camps als Input für die Ideenentwicklung genutzt.
Das Innovation Camp Hightech & Herz ist eine Initiative des Kompetenzzentrums Kultur- und Kreativwirtschaft des Bundes mit dem Ziel im Rahmen einer 2,5-tägigen Innovationswerkstatt 60 Teilnehmende bei der Entwicklung von Ideen für neuartige Produkte, Services und Geschäftsmodelle als Ergebnis cross-sektoraler Zusammenarbeit mit Akteurinnen und Akteuren der Kultur- und Kreativwirtschaft zu unterstützen. Anhand von über Cases eingebrachte Blickwinkel arbeiten die Teams dabei zu einem von drei vordefinierten Themenfeldern in den Bereichen Intelligente Stadt, Digitale Gesundheit und Sexualität & Technologie im Spannungsfeld zwischen digitaler Innovation und menschzentriertem Design. Mindestens 3 von einer Jury bestimmte Teams bekommen im Anschluss die Möglichkeit, ihre Geschäftsideen im Rahmen eines zweimonatigen Creative Labs mit Unterstützung in Form von Finanzierung und Mentoring weiterzuentwickeln.
Das Kompetenzzentrum Kultur- und Kreativwirtschaft des Bundes
Um zukunftsfähig zu sein, müssen neue Wege gegangen werden. Das erfordert kreative Herangehens- und innovative Denkweisen. Genau darin liegen die Potenziale der Kultur- und Kreativwirtschaft. Mit der Entwicklung von neuen Konzepten und Impulsen, der Initiierung von Projekten und Formaten sowie fortlaufenden Analysen stärkt das Kompetenzzentrum die Branche und bereitet langfristig einen nachhaltigen und fruchtbaren Boden für die Zukunftsgestaltung mit der Kultur- und Kreativwirtschaft. Das Kompetenzzentrum Kultur- und Kreativwirtschaft des Bundes ist Teil der Initiative Kultur- und Kreativwirtschaft der Bundesregierung.